Rheinland-pfälzische Hunsrückgemeinden surfen mit Höchstgeschwindigkeit

  • Künftige Übertragungsraten größer als in mancher Großstadt
  • Zwei RWE-Pilotgemeinden für den Aufbau eines intelligenten Stromnetzes liegen in Rheinland-Pfalz

Kisselbach, 16-4-2013 — /europawire.eu/ — Mit einem symbolischen „Schalterumlegen“ ist das neue Breitbandnetz zweier Hunsrückgemeinden am 9. April in Betrieb gegangen: In Kisselbach und Teilen von Laudert im Hunsrück beginnt ab sofort ein neues Zeitalter in Sachen Kommunikation. Nun stehen den Haushalten und Gewerbebetrieben dort Internetanschlüsse mit einer Bandbreite von bis zu 100 Mbit pro Sekunde und mehr zur Verfügung. RWE Deutschland und Vodafone sorgen derzeit im Rhein-Hunsrück-Kreis in 82 breitbandunterversorgten Gemeinden für schnelles Internet. Die Erschließung ist größtenteils bereits erfolgt.

Kisselbach ist gemeinsam mit Wincheringen an der Mosel zudem Pilotgemeinde für die ersten intelligenten Stromnetze von RWE Deutschland in Rheinland-Pfalz. Mehr als 160 Kisselbacher Haushalte beteiligen sich am „Smart Operator“-Projekt, das bis Ende 2014 läuft. Ziel ist es, Erfahrungen im Betrieb eines intelligenten Stromnetzes zu sammeln. Erneuerbare Energien speisen Strom zum Großteil ins Nieder- und Mittelspannungsnetz ein. Mancherorts sind die Kapazitätsgrenzen dafür bald erreicht. Mithilfe von intelligenter Netztechnik untersucht RWE Deutschland, welchen Beitrag die Steuerung einzelner, intelligenter Komponenten zum Ausgleich von Verbrauch und Erzeugung zum Beispiel durch Windkraft- und Fotovoltaikanlagen im Verteilnetz leisten kann. Herzstück und Namensgeber des Projekts ist der sogenannte „Smart Operator“: Die elektronische Steuerungseinheit regelt selbständig die einzelnen Komponenten. Dazu werden in den teilnehmende Haushalten die bestehenden Zähler gegen intelligente Stromzähler ausgetauscht. Diese messen Spannung und Verbrauch eines Haushalts und übertragen die ermittelten Werte über das Glasfasernetz. Auf Basis dieser Informationen entwickelt die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen die Programmierung für das Gehirn des intelligenten Stromnetzes – den „Smart Operator“. „Er ist kleiner als ein Schuhkarton und verbirgt seine Qualitäten hinter einem unscheinbaren Gehäuse. Und doch trägt er dazu bei, den Bedarf an neuen Leitungen zu verringern und die vorhandene Infrastruktur besser auszunutzen“, sagte Joachim Busch, Leiter Region Rhein-Nahe-Hunsrück bei RWE Deutschland, nach der Projektvorstellung. In der zweiten Projektphase wird die Box dann in das Stromnetz integriert. Parallel wird RWE Deutschland das Netz um intelligente Bausteine wie Energiespeicher, Wärmepumpen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge erweitern.

Das Hochleistungsbreitbandnetz in Kisselbach ist wesentlicher Bestandteil des Projekts, an das die teilnehmenden Haushalte in der ersten Projektphase angeschlossen werden. Über diese Infrastruktur kommunizieren die Bausteine des Netzes miteinander. „Die Gestaltung der Energiewende erfordert ein Umdenken von uns allen. Ich freue mich, dass RWE Deutschland, Kisselbach und die beteiligten Bürger das Stromnetz der Zukunft erproben“, erklärte Arno Imig, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rheinböllen, bei der feierlichen Inbetriebnahme. Auch Heinz-Ludwig Kub, Bürgermeister von Kisselbach, zeigte sich überzeugt vom Projekt: „Gemeinsam nehmen wir die Herausforderungen der Energiewende an und setzen neue Möglichkeiten hier in Kisselbach beispielhaft um“.

Mit Highspeed im Internet surfen, das möchte heute jeder – ganz unabhängig davon, ob man Unternehmer oder Privatmann ist. Im Kisselbacher Gemeindehaus informierten Vodafone-Mitarbeiter die Interessenten über die Möglichkeiten des neuen Multimedianetzes. Bürgerinnen und Bürger können ab sofort auf Wunsch mit Bandbreiten von bis zu 100 Mbit pro Sekunde im Netz surfen. Das ist mehr als das sechsfache der üblichen DSL-Geschwindigkeit von bis zu 16 Mbit pro Sekunde. „Kisselbach und Teile von Laudert gehören nun zu den ganz wenigen Gemeinden in Deutschland, in denen nahezu alle Einwohner die Möglichkeit haben, einen Hochgeschwindigkeits-Breitband-Anschluss zu nutzen. Recherchen für die Schule oder das Studium, die Einrichtung eines Heimarbeitsplatzes oder das Fernsehen über Internet sind damit hier kein Problem mehr“, erläuterte Klaus Krug, Abteilungsleiter Netzwerk-Planung bei der Vodafone-Niederlassung Rhein-Main.

Über RWE Deutschland AG 
Die RWE Deutschland AG mit Sitz in Essen verantwortet die deutschen Vertriebs- und Verteilnetzaktivitäten sowie Erdgasspeicher im RWE-Konzern in den Geschäftsbereichen Strom, Gas und Wasser. Sie führt die RWE-Regionalgesellschaften in Deutschland und entwickelt darüber hinaus Innovationen im Bereich Energieeffizienz einschließlich Elektromobilität und intelligenter Netze. RWE Deutschland ist an rund 70 regionalen und kommunalen Energieversorgern beteiligt und beschäftigt ca. 21.000 Mitarbeiter.

Über Vodafone Deutschland 
Vodafone Deutschland ist mit 12.000 Mitarbeitern und 9,6 Milliarden Euro Umsatz einer der größten und modernsten Telekommunikationsanbieter in Europa. Als innovativer und integrierter Technologie- und Dienstleistungskonzern mit Hauptsitz in Düsseldorf steht Vodafone Deutschland für Kommunikation aus einer Hand: Mobilfunk und Festnetz sowie Internet und Breitband-Datendienste für Geschäfts- und Privatkunden. Kontinuierliche Entwicklungen, zahlreiche Patente sowie Investitionen in neue Produkte, Services und das moderne Netz haben Vodafone zum Innovationsführer im deutschen Telekommunikationsmarkt werden lassen. Vodafone stellt sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung. Die Vodafone Stiftung Deutschland initiiert und fördert als gesellschaftspolitischer Think-Tank zahlreiche Programme auf den Feldern Bildung, Integration und soziale Mobilität. Das Unternehmen gehört zur Vodafone Group. Weitere Informationen unter www.vodafone-deutschland.de.

(v.l.) Robin Weiand (RWE Fibernet), Ortsbürgermeister Heinz-Ludwig Kub (Kisselbach), Klaus Krug (Vodafone), Joachim Busch (RWE Deutschland), VG-Bürgermeister Arno Imig (Rheinböllen), Rainer Boost (Westnetz)

(v.l.) Robin Weiand (RWE Fibernet), Ortsbürgermeister Heinz-Ludwig Kub (Kisselbach), Klaus Krug (Vodafone), Joachim Busch (RWE Deutschland), VG-Bürgermeister Arno Imig (Rheinböllen), Rainer Boost (Westnetz)

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