BAWAG P.S.K. – Verbesserte Ergebnisentwicklung im 1. Halbjahr 2013

  • Weitere Investitionen in die Kerngeschäftsbereiche
  • Neuausrichtung der Bilanz
  • Beschleunigung des Effizienz- und Produktivitätssteigerungsprogramms
  • Starke Kapital- und Liquiditätsbasis bei konservativem Risikoprofil
    • Verbesserung der CET I-Quote1) auf 12,3% (+4,5%-Punkte in den letzten 18 Monaten)
    • Reduktion der Risikokosten um 17,7%
  • Steigerung des Periodenüberschusses (vor Steuern, Restrukturierungsaufwendungen2) und Bankenabgabe) auf 120,3 Mio. EUR (+37,9 Mio. EUR)
  • Nettogewinn (vor Restrukturierungsaufwendungen2) ) 105,2 Mio. EUR (+5,1 Mio. EUR)

27-8-2013 — /EuropaWire/ — Seit mittlerweile fünf Jahren ist der Bankensektor in Österreich und weltweit mit einem anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konfrontiert. Die europäischen Banken agieren in einem wachstumsschwachen Umfeld, das überdies durch ein ungewöhnlich niedriges Zinsniveau, Überschussliquidität, weiter sinkende Margen sowie strengere aufsichtsrechtliche Vorschriften und Kapitalanforderungen gekennzeichnet ist.

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen erzielte die BAWAG P.S.K. im 1. Halbjahr 2013 verbesserte Ergebnisse:

  • Steigerung der operativen Erträge (+12,8 Mio. EUR oder 2,8%)
  • Senkung der operativen Aufwendungen trotz weiterer Investitionen in die Kerngeschäftsbereiche bei gleichzeitig straffem Kostenmanagement (-13,5 Mio. EUR oder 4,5%)
  • Weitere Verminderung der Risikokosten (-13,7 Mio. EUR oder 17,7%)
  • Steigerung des Nettogewinns (vor Restrukturierungsaufwendungen) um 5,1 Mio. EUR oder 5,1% auf105,2 Mio. EUR
  • Verbesserung der Kapitalquoten:
    • Erhöhung der Core Equity Tier I-Quote („CET I“) um 1,3%-Punkte auf 12,3% (Jahresultimo 2012: 11,0%)
    • Verbesserung der Kernkapitalquote (Tier I) im ähnlichen Ausmaß von 11,7% auf 13,1%
    • Erhöhung der Eigenmittelquote von 13,8% auf 15,1%

Fokus auf die vier strategischen Säulen des Geschäftsmodells

Angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage und der regulatorischen Anforderungen setzte die BAWAG P.S.K. in allen Geschäftsbereichen entscheidende Maßnahmen, um in Zukunft trotz aller Herausforderungen für ihre Branche eine höhere Rentabilität und Effizienz zu erreichen.
Diese Maßnahmen zielen auf eine Verbesserung des Kundenservice, die Schaffung von Reserven für künftiges Wachstum und auf die Vereinfachung unseres Geschäftsmodells ab. Wir legen hierbei den Fokus bewusst auf jene Aktiva, Passiva, Produkte und Dienstleistungen, die für unsere Kunden und andere Stakeholder wesentlich sind.

Die Strategie der BAWAG P.S.K. beruht auf folgenden vier Eckpfeilern:

  • Investitionen in unser Privatkundengeschäft sowie in das Kreditgeschäft für in- und ausländische Firmenkunden;
  • Neuausrichtung unserer Bilanz mit Blick auf Kunden in den Kernmärkten (Österreich, Deutschland und Westeuropa) bei gleichzeitigem Risikoabbau hinsichtlich nicht zum Kerngeschäft gehörender Vermögenswerte, Produkte und bestimmter Regionen;
  • Verbesserung unserer Kostenstruktur durch Beschleunigung des bankweiten Effizienz- und Produktivitätsprogramms, um damit Prozesse und Produkte zu vereinfachen und zugleich die Produktivität zu steigern sowie
  • signifikante Stärkung unserer Kapitalausstattung und Erhalt der Liquidität, um im veränderten regulatorischen Umfeld zu bestehen, bei gleichzeitiger Schaffung der notwendigen Reserven für den weiteren Ausbau unserer Kerngeschäftsbereiche.

Weitere Investitionen in das Kerngeschäft

Ziel dieser Investitionen ist es, den Privat- und Firmenkunden hochwertige Produkte und Dienstleistungen anzubieten.

  • Multikanal-Strategie: Die Optimierung des bestehenden Filialnetzes durch Zusammenlegung der BAWAG- und P.S.K.-Bankfilialen sowie die Ausweitung des Service-Angebots im ländlichen Raum bildeten einen Schwerpunkt in der Retail-Strategie der letzten drei Jahre. Von den geplanten insgesamt rund 500 Filialen in ganz Österreich sind bereits 93% in Kooperation mit unserem Partner, der Österreichischen Post AG, in Betrieb. Ergänzend dazu bietet die BAWAG P.S.K. im Rahmen ihres Multikanal-Ansatzes Online-Vertriebskanäle sowie innovative Entwicklungen im Bereich des eBanking, zuletzt in Form einer eigenen APP für iPad and Tablet-User, an.
  • Privatkundengeschäft – erfolgreiche Produktlinie „Box“: Dem Grundsatz entsprechend, im Giro-, Veranlagungs- und Finanzierungsbereich Produkte anzubieten, die verständlich, fair, emotional ansprechend sowie immer und überall erhältlich sind, wird das 2011 gestartete „Boxen“-Konzept laufend erweitert, zuletzt mit der erfolgreich eingeführten „SparBox“.
  • Firmenkunden – nachhaltige Kundenbeziehungen: Im Firmenkundengeschäft bleibt die Bank weiterhin starker und verlässlicher Partner für ihre österreichischen und internationalen Firmenkunden unter Anwendung klar definierten Ertrags- und Risikokriterien. Die Geschäftsbeziehungen zu den Kernkunden konnten stabil gehalten werden.
  • Internationales Geschäft – sorgfältig ausgewählte Märkte: Dabei konzentriert sich die Bank vorrangig auf Deutschland, das Vereinigte Königreich und ausgewählte weitere Länder Westeuropas mit Schwerpunkt auf der Finanzierung gewerblicher Immobilien sowie von Firmenkunden.

Neuausrichtung der Bilanz

Teil der Strategie zur Neuausrichtung der Bilanz der letzten Jahre ist es, nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte abzubauen und das frei werdende Kapital vorrangig im Kundengeschäft einzusetzen.

  • Bereits 2008 begann die BAWAG P.S.K. mit dem Rückzug aus den CEE-Ländern. Die letzte CEE-Bankentochter in Slowenien wurde Ende 2012 mit der BAWAG P.S.K. verschmolzen. Im letzten Jahr verringerte die Bank das CEE-Exposure um 35%, das nunmehr ungefähr 3% der Bilanzsumme ausmacht.
  • Im Zuge der Restrukturierung des Leasinggeschäftes der BAWAG P.S.K. sowie der Reduktion des CEE-Engagements wurde im Februar 2013 die BAWAG Leasing & Fleet Sp. z o.o. in Polen erfolgreich verkauft. Darüber hinaus wurde Anfang Juli 2013 – vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Genehmigung – ein Vertrag über den Verkauf des österreichischen Fuhrparkmanagement-Leasinggeschäfts unterzeichnet.
  • Im Juni 2013 stimmte die Bank der Veräußerung der restlichen Anteile (Beteiligung zuletzt 1,34%) an der ungarischen MKB-Bank zu, vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Bewilligung durch die ungarischen Behörden, die für die zweite Jahreshälfte 2013 erwartet wird.
  • Im Rahmen des auslaufenden strukturierten Kreditportfolios erlaubten es positive Marktwertveränderungen der Bank, Altbestände mit sehr hohem Kapitalbedarf und hohen Risiken aktiv zu reduzieren und durch Investments mit wesentlich niedrigerem Kapitalbedarf zu ersetzen.

Die BAWAG P.S.K. wird auch in Zukunft weitere Möglichkeiten zur Reduktion des auslaufenden strukturierten Kreditportfolios sowie zum Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten wahrnehmen.

Beschleunigung des Effizienz- und Produktivitätssteigerungsprogramms

Angesichts der anhaltend angespannten wirtschaftlichen Lage und steigender regulatorischer Anforderungen haben zahlreiche Banken in Österreich, aber auch international, in letzter Zeit Initiativen zur Kostensenkung angekündigt.

Die BAWAG P.S.K. startete bereits in der ersten Jahreshälfte 2010 ein umfangreiches Programm zur Steigerung der Effizienz und Produktivität, das – 2012 forciert – bis Jahresende 2013 abgeschlossen sein soll. Dieses Programm umfasst wesentliche Investitionen in den Ausbau des Filialnetzes, in das eBanking und in die IT-Systeme, mit dem Ziel der Steigerung der Produktivität auf Basis vereinfachter Prozesse und durchgängiger Arbeitsabläufe. Die ersten sechs Monate 2013 ergaben bereits eine Reduktion der Gesamtkostenbasis und – noch wichtiger – werden vor allem 2014 ergebnismäßig erhebliche Effizienz- und Kostenverbesserungen mit sich bringen.

Weitere Verbesserung der Kapitalquoten – Erhalt der soliden Liquiditätsausstattung – konservatives Risikoprofil

Auf Grund der in den letzten Jahren frühzeitig und proaktiv getroffenen Maßnahmen wie

  • Einleitung eines RWA-Optimierungsprogramms im Jahr 2011
  • Rückkauf des Großteils der Hybridkapitalemissionen im März 2012
  • Kapitalzufuhr von 200 Mio. EUR durch die Eigentümer Ende 2012

verfügt die Bank über eine starke Kapitalbasis, die bereits künftige regulatorische Anforderungen antizipiert.

Darüber hinaus genehmigte die Aufsichtsbehörde im April 2013 die Anwendung des IRB-Ansatzes(„IRB“ Internal Ratings Based Approach) für das Kerngeschäft (Privat- und Firmenkunden). Durch die Anwendung des IRB-Ansatzes kann die Bank ihre risikogewichteten Aktiva weiter deutlich verringern, was sich auf die Kapitalquoten positiv auswirkte und mehr Kapital für zukünftige Investitionen in unsere Kerngeschäftsbereiche freispielte.

Auch das Programm zur Optimierung der RWA wurde weiter fortgesetzt und führte in den letzten 18 Monaten zu einem Abbau der risikogewichteten Aktiva um insgesamt 3,4 Mrd. EUR. Diese Reduktion resultiert hauptsächlich aus der Einstellung des Eigenhandels, dem Abbau von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten und der Verringerung des CEE-Exposures.

Diese Maßnahmen führten zu einer deutlichen Stärkung der Kapitalposition der BAWAG P.S.K. per 30.6.2013:

  • Die CET I-Quote erhöhte sich um 1,3 %-Punkte auf 12,3% (Jahresultimo 2012: 11,0%).
  • Die Kernkapitalquote (Tier I) verbesserte sich im ähnlichen Ausmaß von 11,7% auf 13,1%.
  • Die Eigenmittelquote erhöhte sich von 13,8% auf 15,1%.

Die BAWAG P.S.K. konnte in den letzten 18 Monaten ihre CET I-Quote um insgesamt 4,5%-Punkteverbessern. Damit bleibt die Bank weiterhin gut mit Kapital ausgestattet, um ihr Kerngeschäft weiter auszubauen und ihren Kunden bei einer einsetzenden Konjunkturerholung ausreichend Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen.

Die im März 2013 angekündigte teilweise Einziehung des 2009 von der BAWAG P.S.K. emittierten Partizipationskapitals mit einem anteiligen Nennwert von 50 Mio. EUR wurde per Ende Juni 2013 effektuiert. Weitere künftige Teil-Einziehungen des Partizipationskapitals sind bereits geplant.

Solide Liquiditätsausstattung

Eine ihrer wesentlichen Stärken bezieht die Bank aus ihrer Liquiditätsausstattung. DieÜberschussliquidität bleibt mit 6,0 Mrd. EUR zum 30. Juni 2013 weiterhin solide und stark. So konnte die Bank im 1. Halbjahr 2013 die EZB-Finanzierungen im Rahmen des LTRO-Programms (Long-Term Refinancing Operations) im Umfang von 2 Mrd. EUR vollständig und zum frühestmöglichen Zeitpunkt zurückführen.

Die Bank ist auch im ersten Halbjahr 2013 in der Lage, ihr derzeitiges Aktivportfolio – v.a. dank ihrer stabilen Ausstattung mit Primärmitteln sowie einer nachhaltigen Refinanzierungsstruktur – ohne weitere Fundingmaßnahmen auf den Kapitalmärkten und unter Einhaltung aller regulatorischen Grundsätze zu refinanzieren. Die Loan-to-Deposit-Ratio beträgt derzeit 97%.

Mit der Qualitätsverbesserung des Kreditportfolios konnten die Risikokosten weiter erfolgreich um 17,7% auf 63,8 Mio. EUR reduziert werden.

Verbesserte Ergebnisentwicklung im 1. Halbjahr 2013

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen erzielte die BAWAG P.S.K. im 1. Halbjahr 2013 eine verbesserte operative Performance.

Gewinn-und Verlustrechnung in Millionen EuroPeriodenuberschuss vor Steuern Restrukturierungsaufwendungen und Bankenabgabe

Auf Grund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus, anhaltenden Margendrucks und des Rückgangs der Bilanzsumme verminderte sich der Nettozinsertrag im 1. Halbjahr 2013 um 50,9 Mio. EUR (-16,4%) auf 259,5 Mio. EUR. Der Provisionsüberschuss in Höhe von 98,1 Mio. EUR konnte jedoch gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen stabil gehalten werden, wobei insbesondere im Wertpapier- und Depotgeschäft von Privatkunden höhere Erlöse erzielt wurden.

Die Position Handelsergebnis und Bewertungsänderungen erhöhte sich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2012 um 68,2 Mio. EUR auf 113,4 Mio. EUR. Positive Bewertungsergebnisse und Veräußerungsgewinne im Bereich des strukturierten Kreditportfolios sowie Realisate aus Wertpapieren, Eigenen Emissionen und Derivaten trugen zu diesem erfreulichen Ergebnis bei.

Insgesamt erhöhten sich die Operativen Erträge um 12,8 Mio. EUR oder 2,8% auf 474,4 Mio. EUR.

Trotz weiterer Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung unserer Filialpräsenz und dank positiver Ergebnisse des Effizienz- und Produktivitätssteigerungsprogramms liegen die Operativen Aufwendungen mit 288,9 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2013 um 13,5 Mio. EUR bzw. 4,5% unter dem Vorjahreswert.

Die Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 11,4 Mio. EUR resultieren aus der Beschleunigung des Effizienz- und Produktivitätssteigerungsprogramms. Diese Aufwendungen stellen einen wichtigen Beitrag für die zukünftige Entwicklung der BAWAG P.S.K. dar, auch in den kommenden Jahren nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften.

Das Operative Ergebnis vor Bankenabgabe stieg im Vergleich zum 1. Halbjahr 2012 um 18,5 Mio. EUR oder 11,9% auf 174,1 Mio. EUR, was im Wesentlichen auf die Erhöhung der Position Handelsergebnis und Bewertungsergebnisse sowie die bereits oben erwähnten Kosteneinsparungen zurückzuführen ist.

Die Risikokosten gingen im 1. Halbjahr 2013 trotz der schwierigen Wirtschaftslage um 13,7 Mio. EUR auf 63,8 Mio. EUR zurück und befinden sich weiterhin auf niedrigem Niveau.
Der Periodenüberschuss vor Steuern, Restrukturierungsaufwendungen und Bankenabgabeerrechnet sich mit 120,3 Mio. EUR gegenüber 82,4 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2012. Dies bedeutet eine Steigerung um 46,0%.

Der Nettogewinn vor Restrukturierungsaufwendungen beträgt für das 1.Halbjahr 2013 105,2 Mio. EUR und liegt um 5,1% über dem Wert vom 1. Halbjahr 2012 (100,1 Mio. EUR).

Die Cost/Income Ratio konnte von 65,5% auf 60,9% im 1. Halbjahr 2013 verbessert werden.

Bilanzentwicklung

Die Bilanzsumme lag per 30. Juni 2013 mit 38,2 Mrd. EUR um 3,1 Mrd. EUR oder -7,4% unter dem Wert vom Jahresultimo 2012. Der Rückgang ist in erster Linie auf die Rückzahlung der EZB-Finanzierungen im Rahmen des LTRO-Programms von 2 Mrd. EUR, auf niedrigere Forderungen an Kunden und Kreditinstitute sowie auf eine Verminderung der finanziellen Vermögenswerte, insbesondere durch die Veräußerung der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerte, zurückzuführen.

Aktiva

Die Finanziellen Vermögenswerte wurden auf Grund von planmäßigen Tilgungen und Verkäufen, die teilweise auf eine Reduktion der Überschussliquidität zurückzuführen sind, um 1,0 Mrd. EUR oder 10,2% auf 9,0 Mrd. EUR reduziert.

Die Position Kredite und Forderungen enthält jene Aktivgeschäfte mit Kunden und Kreditinstituten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind. Die Verringerung um 2,7 Mrd. EUR ist mit 2,3 Mrd. EUR auf die Abnahme unserer Forderungen gegenüber Kreditinstituten zurückzuführen, welche durch die Erhöhung von nicht aktiv handelbaren Schuldtiteln in Höhe von 529 Mio. EUR teilweise kompensiert wurde.

AKTIVA In Millionen Euro

Die Forderungen an Kunden verringerten sich im ersten Halbjahr 2013 um 1,0 Mrd. EUR auf 21,3 Mrd. EUR. Grund dafür waren eine geringere Kreditnachfrage von Firmenkunden infolge geringerer Investitionstätigkeit sowie hohe Tilgungen im Rahmen des internationalen Firmenkundengeschäfts auf Grund des aktuellen Niedrigzinsniveaus. Im Segment Internationales Immobiliengeschäft konnte hingegen das Geschäftsvolumen ausgeweitet werden.

Trotz des hohen Margendrucks und des starken Wettbewerbs im Firmenkundengeschäft konnte die Bank operative Erträge ihrer Kernkunden stabil halten.

Im Privatkundengeschäft verzeichnete die BAWAG P.S.K in einem sich seitwärts bewegenden Markt im Vergleich zum Vorjahr eine kräftige Ausweitung ihres Marktanteils bei der Neuvergabe von Konsumkrediten auf 12,7% (8,4% per 30. Juni 2012).

Das aus den Jahren 2003 bis 2005 stammende strukturierte Kreditportfolio wurde in den letzten Jahren durch planmäßige und vorzeitige Tilgungen sowie Verkäufe laufend abgebaut. Die Marktbewertungen dieses Kreditportfolios haben sich im ersten Halbjahr 2013 deutlich verbessert und ermöglichten der Bank die Schließung und erfolgreiche Veräußerung einiger Schuldtitel mit hoher Kapitalunterlegung. Diese Maßnahmen führten einerseits zu einer weiteren wesentlichen Verminderung des Kredit-Exposures, andererseits verringerte sich die erforderliche Kapitalunterlegung, was zu einer erfreulichen Reduktion der risikogewichteten Aktiva führte. Die Bank wird weiterhin Möglichkeiten evaluieren, um das auslaufende strukturierte Kreditportfolio weiter zu reduzieren. Für das strukturierte Kreditportfolio waren im ersten Halbjahr 2013 wie auch im Vorjahr keine Abschreibungen erforderlich.

Darüber hinaus verringerte die Bank in den letzten 12 Monaten das CEE-Exposure um weitere 35%, das damit ungefähr 3% der Bilanzsumme ausmacht.

Passiva

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen leicht um 21 Mio. EUR oder 0,1% auf 22,0 Mrd. EUR. Bei den Spareinlagen kam es zu einem Rückgang um 1,0 Mrd. EUR, der jedoch durch einen Anstieg der sonstigen Einlagen (inklusive Sparkarten) um über 1,0 Mrd. EUR ausgeglichen wurde. Zusammen mit den zum Marktwert bewerteten Anlageprodukten beliefen sich die Spar- und Anlageeinlagen zum 30. Juni 2013 auf 10,0 Mrd. EUR, was rund 26% der Bilanzsumme entspricht. Auf die zuletzt eingeführte „SparBox“ entfiel bereits ein Einlagenvolumen von 400 Mio. EUR.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich um 1,9 Mrd. EUR oder 50,7% auf 1,8 Mrd. EUR. Dies betraf im Wesentlichen die vollständige Rückzahlung der EZB-Tenderfazilitäten.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Eigenen Emissionen erhöhten sich leicht um 73 Mio. EUR oder 1,5% auf 4,8 Mrd. EUR.

PASSIVA in Millionen Euro

Stadt Linz

Die im Jahr 2011 begonnene rechtliche Auseinandersetzung mit der Stadt Linz setzte sich im 1. Halbjahr 2013 fort. Die vom Handelsgericht Wien angeregten Mediationsgespräche wurden im Oktober 2012 aufgenommen, jedoch Mitte Februar 2013 von den Mediatoren als (erfolglos) beendet erklärt.

Die Anfang November 2011 von der Stadt Linz gegen die BAWAG P.S.K. eingebrachte Klage auf Zahlung von 30,6 Mio. CHF (24,2 Mio. EUR) und die von der BAWAG P.S.K. eingebrachte (Wider-) Klage gegen die Stadt Linz zur Durchsetzung ihrer vertraglichen Ansprüche aus demselben Geschäft über 417,7 Mio. EUR wurden vom Handelsgericht Wien zu einem Verfahren verbunden. Die erste mündliche Tagsatzung fand am 24. Mai 2013, die ersten Parteieneinvernahmen fanden am 26. Juli (CEO Byron Haynes) und 19. August 2013 (Bürgermeister Franz Dobusch) statt. Vorbereitende Schriftsätze der Parteien vom 12. Juli 2013 befassten sich im Auftrag des Handelsgerichts Wien schwerpunktmäßig mit der Gültigkeit des Rechtsgeschäfts. Bis zum 30. August 2013 können wechselseitig Repliken zu diesen Schriftsätzen bei Gericht eingebracht werden.

Die Bank sieht sich weiter in einer starken Rechtsposition und ist zuversichtlich, in diesem Rechtsstreit zu obsiegen. Da die BAWAG P.S.K. an ihrer bisherigen Einschätzung der rechtlichen Aussichten und auch der bilanziellen Behandlung der Forderung unverändert festhält, bestand für eine Anpassung der Bilanzierungsmethoden im Halbjahresabschluss 2013 kein Anlass.

Ausblick

Nach einer Stagnation im ersten Halbjahr 2013 dürfte die heimische Konjunktur im Herbst an Fahrt aufnehmen. Die Trendumkehr in der Industriekonjunktur sollte die Investitionstätigkeit stärken, während der private Konsum von einer moderaten Expansion der real verfügbaren Haushaltseinkommen profitiert.

Im anhaltend niedrigen Zinsumfeld ist eine attraktive Konditionengestaltung bei den Kundeneinlagen weiterhin sehr schwierig, während das Aktivgeschäft durch eine vergleichsweise schwache Kreditnachfrage und den fortgesetzten Abbau von Risiken geprägt ist.

Viele der eingangs erwähnten Initiativen sind noch nicht abgeschlossen und bedürfen weiterer Anstrengungen. Im zweiten Halbjahr 2013 wird die BAWAG P.S.K. ihre bisherige Geschäftsstrategie fortsetzen, ihren Kunden über ein modernes Multikanal-Vertriebssystem attraktive, faire und innovative Produkte anzubieten sowie die Produktivität und Effizienz mittels durchgängiger Prozesse und flexibler Betriebsmodelle zu erhöhen. Einen weiteren Schwerpunkt wird die Stärkung der Kapitalausstattung in einem sich ändernden regulatorischen Umfeld bilden, um so insbesondere die Anforderungen des künftigen Gemeinschaftlichen Bankenaufsichtsmechanismus der EZB (Single Supervisory Mechanism) zu bewältigen.

Die BAWAG P.S.K. wird die kommenden Chancen nützen und sieht sich für kommende Herauforderungen bestens gerüstet. Die Fokussierung auf die Kerngeschäftsbereiche sowie die starke und tragfähige Kapital- und Liquiditätsposition, die Neupositionierung der Bilanz und die verbesserte Kostenstruktur bilden die Basis für ein weiterhin gutes Geschäftsjahr 2013.

1) Die Berechnung der CET I-Quote versteht sich im gesamten Dokument gemäß CRR/Basel 2.5.

2) Restrukturierungsaufwendungen umfassen im gesamten Dokument Restrukturierungsaufwendungen und diverse Vorsorgen

Rückfragen an:

BAWAG P.S.K. Konzernpressestelle
Tel. 0043 (0) 5 99 05 – 31210,
E-Mail: presse@bawagpsk.com

Follow EuropaWire on Google News
EDITOR'S PICK:

Comments are closed.